Narikurava-Familien hungern wegen Corona

250 Narikurava-Familien in der Umgebung von Gingee Taluk vom Hunger betroffen

Unsere Partnerorganisation AWARD aus Tamil Nadu, Indien, hat sich mit einem Hilferuf an die DESWOS gewandt. Die Narikuravas – Nomadenfamilien, denen ein Jubiläumsprojekt der DESWOS im letzten Jahr gewidmet war – leiden wegen der Corona-Pandemie Hunger. Mit Hilfe unseres neuen Corona-Hilfsfonds für Partner in Not wollen wir ihnen helfen.

Um eine Familie mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, Linsen, Mehl, Speiseöl, Salz und Gemüse zu versorgen, benötigt AWARD lediglich 24 Euro. Außerdem sollen Seife und Waschmittel zum Schutz vor dem Virus verteilt werden.

Die Kosten für die Versorgung von 250 Familien betragen insgesamt:

    6.500 Euro


Bitte spenden Sie für die Narikurava-Familien in Tamil Nadu. Unterstützen Sie den DESWOS-Hilfsfond für Partner in Not, damit weitere Organisationen wie AWARD den Menschen in unseren Projekten in der Corona-Krise beistehen und Leben retten können.

Im vergangenen Jahr konnten sich 30 Familien mit der Unterstützung von Spendern und Förderern der DESWOS ein kleines, sicheres Haus bauen. Mit ihrem festen Wohnsitz wollten sie sich eine bessere Zukunft schaffen. Jetzt dürfen sie, aufgrund einer von der indischen Regierung verhängten strikten Ausgangssperre, ihre Häuser nicht verlassen und können ihrer Arbeit nicht nachgehen.

 

Schon vor der Corona-Krise lebten die Narikuravas buchstäblich von der Hand in den Mund

Viele Kinder sind krank und mangelernährt. Gesetze, die das Sammeln von Früchten und das Jagen von Kleintieren 1990 kriminalisierten, nahmen den Nomaden ihre traditionellen Lebensgrundlagen.

Seither versuchen sie, als Tagelöhner und mit dem Verkauf von selbst hergestelltem Schmuck ihre Familien zu ernähren. Wenn das Einkommen gerade so von Tag zu Tag für das Essen der Familie reicht, mag man sich nicht vorstellen, was eine wochenlange Quarantäne für die Menschen bedeutet. Und die Hilfsmaßnahmen der Regierung kommen laut Schwester Anthony Mary, Geschäftsführerin von AWARD, bei dieser benachteiligten Minderheit nicht an.

 

Schwester Anthony Mary berichtet von schlimmen Szenen: 

 

Ein Narikurava namens Rajani erzählte mir, dass ein Mann einen Stein nach ihm warf und ihm drohte, nicht näher zu kommen. Weil die Narikuravas ursprünglich Nomaden sind, werden sie geächtet. Unter der Bevölkerung besteht sogar der Irrglaube, dass vor allem sie zu den Überträgern des Virus zählen. Deshalb können sie niemanden um Hilfe bitten. Im Gegenteil, sie werden sogar vertrieben.

 

Die DESWOS und AWARD möchten die Narikuravas in dieser Notsituation nicht im Stich lassen

Obwohl das Team von AWARD selbst auch Angst vor der Ansteckung hat“, so Anthony Mary „werden wir mit Mundschutzmasken und Handschuhen und mit dem nötigen Abstand von eineinhalb Metern die Menschen mit dem Nötigsten versorgen. Die Anzahl der Todesfälle aufgrund des Corona-Virus“, so befürchtet sie, „wird gering sein verglichen mit den Opfern der Hungersnot.